Ein friedliches neues Jahr mit vielen anregenden und erkenntnisreichen Lehrerfahrungen wünschen wir von Lehrgut allen Mitdenker*innen!

Haus auf dem Kopf; Bilderrechte: Wiki Commons – Hedwig Storch

Ein neues Jahr beginnt ja oft mit guten Vorsätzen. Vielleicht habt ihr euch ja auch persönlich oder beruflich einiges vorgenommen. Die so genannte „Umkehr-Methode“ kann euch vielleicht dabei helfen, dass eure Vorhaben nicht im Keim ersticken. Sie ermöglicht einen Perspektivwechsel und die Erarbeitung von konkreten Umsetzungsmöglichkeiten für Probleme.

Man wandelt das Problem in sein Gegenteil um und versucht Lösungsvorschläge zu finden. Danach kehrt man diese Ideen wieder in ihr Gegenteil. Nun kann analysiert werden, wie machbar und sinnvoll die Umsetzbarkeit für das eigentliche Problem ist.

Anstatt sich also beispielsweise zu fragen, wie man eine perfekte Lehrende der Friedens- und Konfliktforschung werden kann, denkt man darüber nach, wie man sein Seminar so gut wie möglich „vergeigen“ kann. Mit Hilfe eines Brainstormings werden so viele Eigenschaften und Verhaltensweisen wie möglich gesammelt, die eine*n miserable*n Lehrende*n ausmachen. Es wird konkret überlegt und visualisiert, wie man diese erreichen kann.

Die Methode kann alleine oder auch in Gruppen durchgeführt werden. Um im Beispiel zu bleiben: Man könnte auch Studierende zu Beginn eines Seminar fragen: Was ist für Sie schlechte Lehre? Unter welchen Bedingungen können Sie nicht lernen? Was können wir alle dazu beitragen, dass dieses Seminar scheitert?

Doch warum sucht man nicht direkt nach konstruktiven Lösungen, sondern erst nach diesen Negativbeispielen? Es macht einfach Spaß und kann befreiend sein, zunächst „schwarzzumalen“. Außerdem wird der Druck, intelligente und realistische Ideen zu formulieren, vermindert. Die Schere im Kopf, die oft am Anfang eines Brainstormings originelle Ideen „zensiert“, kommt weniger zu Tragen. Dadurch sind die gefundenen Strategien meist vielfältiger und außergewöhnlicher.

In diesem Sinne: Stellt eure guten Lehrvorsätze für 2018 doch einfach mal auf den Kopf.

Verena Brenner